Carl Gustav Jung"Träume sind unparteiische, der Willkür des Bewusstseins entzogene, |
Der TraumDer Traum ist für Jung, anders als für Freud nicht in erster Linie ein Mittel des Unbewussten, unterdrückte oder nicht ausgelebte Libido deutlich zu machen, sondern ganz allgemein nächtliche Aufarbeitung von Alltagsproblemen, die er die "unbedeutenden" Träume nannte, bis hin zu den "bedeutenden", welchen
sein Hauptinteresse galt. |
Kompensatorische Träume. Jung formuliert das so: Wenn die Einstellung des Bewusstseins zur Lebenssituation besonders einseitig ist, stellt sich der Traum auf die Gegenseite, die 'Autonomie des Unbewussten' tritt in Funktion und schafft quasi im Schlaf eine Gegenwelt zum tatsächlichen, die Fülle der individuellen Möglichkeiten nicht ausschöpfenden kargen Lebensstils, um nicht zu verhungern. Er stuft die Kompensation ab in Schaffung einer totalen Gegenwelt - dann ist der Lebensstil natürlich sehr bedenklich -, in eine Gegenwelt mit Varianten - dann lebt man schon mehr zur Mitte seiner eigentlichen Bedürfnisse - und in einer Unterstreichung des täglichen Lebens durch Träume - dann lebt man für Jung 'korrekt', bzw. adäquat, also 'wirklich'. Als Beispiel für die Schaffung einer totalen Gegen-, bzw. vom Unbewussten evtl. benötigten Welt, erzählt Jung von einer Aristokratin, die immer wieder von schmutzigen Fischweibern und betrunkenen Prostituierten träumte. |
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![]() Jung traut sich noch einen Schritt weiter, als es rein wissenschaftlich gestattet war/ist: Er hatte in seiner langen Traumarbeitserfahrung häufig mit Fällen von prophetischen Träumen zu tun, allerdings nicht in so klaren, eindeutigen Bildern, die nachdem der Träumer aufwacht, schon rein instinktiv als Voraus-Traum erkennbar sind - sondern auch hier fand Jung in der komplexen Analyse Hinweise für ernsthafte Warnsignale der Seele, den bisherigen Lebensstil zu durchleuchten und möglichst zu ändern, da es andernfalls zu einer Katastrophe kommen könnte. Er beschreibt einen Fall, in dem ein Karrieretyp ihn wegen Schwindel, Atemnot u.ä. konsultiert, was Jung als typische Bergkrankheitssymptome diagnostiziert. Dazu sieht er in den Träumen dieses Mannes, von denen einer von einem zu schnell fahrendem Zug handelt, der aus den Geleisen geworfen wird, einen Warnhinweis des Unbewussten, kürzer zu treten und mit dem bisher Erreichten zufrieden zu sein. In diesem speziellen Fall hielt der Patient sich nicht an den Rat und erlitt, nachdem er immer höher in der Karriereleiter aufgestiegen war, letztlich eine berufliche Katastrophe. |
Besondere Träume, Ahnungen, Vorausgesichte o.ä. könnten vielleicht gut externer Link: Traumforum >>> |