Carl Gustav Jung

Versuch einer mystisch-magischen Biographie

C.G.Jung
C.G.Jung ist der Mystiker unter den Vätern der Psychoanalyse. Während Freud vieles vom Sexualtrieb ableitet (gewachsen aus seiner östereichisch-großbürgerlich- verklemmten Herkunft), Adler den Machttrieb in den Vordergrund stellt, sieht der humanistisch, in freigeistiger (protestantischer) Tradition aufgewachsene Schweizer Jung das Individuum in Verbundenheit mit den "Ahnen", also durchaus heidnisch als magisches Wesen.

Er wurde in Kesswil am Bodensee (Schweiz) am 26.7.1875 mit Sonne im Löwen, Mond im Stier, Aszendent Wassermann und MC im Skorpion geboren und verband damit astrologisch gesehen alle vier Elemente in den Eckpunkten seiner Persönlichkeit.

Er lebte mit dem Bewußtsein, in eine Familie geboren worden zu sein, die sich aufs Visionäre verstand: der eine Großvater war Geistlicher und hatte tatsächlich mit "Geistern" Kontakt, der andere war Freimaurer und ein Hoch-Eingeweihter in esoterischen Praktiken. Er galt als ein unehelicher Sohn Goethes. Jung war sich dessen sicher und betonte zeitlebens die Abstammung von dem Dichterfürst.

Seine Mutter fiel regelmäßig in Trance und gab dann seltsame Worte und Töne von sich, sie verkehrte in diesen Zuständen ebenfalls mit Geistern und blieb dem Sohn immer ein rätselhaft, geheimnisumwittertes Wesen. Zwar Mutter, aber doch auch Fremde - anziehend und furchteinflößend schrecklich zugleich.

Herakles, der löwische Held


Schon als Vierjähriger begannen seine luziden Träume, die ihn in die Tiefen des Unbewußten führten und ihm das Gefühl gaben, initiiert zu werden, bzw. sein nur verdecktes Wissen aus früheren Zeiten wiederzubringen. Er fühlte sich bereits als Kind als "zwei verschiedene Personen", eine, die ganz normal im Leben steht und eine zweite, verborgene, reife, "alte Person", die nur im Innern erlebt wird, aber für ihn immer die bedeutendere, wesentliche war und blieb. Sein Familienhintergrund und seine eigene frühe Beschäftigung mit allem Seelischen machte aus ihm jedoch keinen Eigenbrödler oder einen in sich zurückge- und nur auf sich bezogenen, versponnenen Gelehrten, sondern (ganz im tiefsten christlich, wie buddhistischem Auftrag) einen Arzt, einen Heiler, einen Therapeuten, einen Helfer für die seelisch kranke und verstörte Menschheit.

Nach dem Bruch mit Freud begann für Jung ein fünfjähriger Abstieg in die tiefsten Tiefen der Seele, ein Aufenthalt im Abyssos, eine "Nachtmeerfahrt", wo er Kontakt mit einem alten Mann mit Stierhörnern, Flügeln und einem lahmen Bein (Philemon) bekam und einer weiblichen Variante, einer Art Succubus, die er zuerst als dämonisch, später aber als seine Anima erkannte. Mit beiden führte er lange Gespräche, welche er in seinem "Roten Buch", einem magisch-mystischem Tagebuch notierte.

Vollendeter Lebenskreis

Diese alchimistische Suche nach dem "Stein der Weisen" forderte ihn bis zu seinem Tod, er enträtselte wie kein anderer die Symbolsprache der Seele, wie sie sich in Träumen, Hallizunationen, Kunstwerken o.ä. äußert und er bleibt der Lehrer für eine innere mystische Wandlung mit dem Ziel der Selbstfindung und Selbstveredlung.

Jung starb am 6.6.1961 mit 85 Jahren in Küsnacht und vollendete damit in astrosophischer Deutung die zwölf Septare des kompletten Tierkreises. Seine letzte Veröffentlichung trägt den Titel: "Zugang zum Unbewußten".

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